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24.04.2021 11:49 Alter: 3 yrs

Philosophie und Rassismus


Call for Papers

Theme: Philosophie und Rassismus
Type: Interdisziplinäre Tagung
Institution: Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Location: Münster (Deutschland)
Date: 27.–29.1.2022
Deadline: 1.6.2021



From Franziska Dübgen <fduebgen@uni-muenster.de>

Rassismus im deutschsprachigen Raum wurde im Verlauf der letzten
Jahre vermehrt auch in der breiteren Öffentlichkeit thematisiert. Die
deutschsprachige Philosophie hat sich allerdings bisher nur sehr
randständig mit Rassismus auseinandergesetzt. Dies wollen wir mit der
Tagung ändern.

Zum einen möchten wir auf der Tagung der Frage nachgehen, wie
Rassismus als Thema in der Philosophie (unter anderem in der
Politischen Philosophie, Sozialphilo­sophie, Rechtsphilosophie,
Moralphilosophie, Epistemologie, Sprachphilosophie oder Ontologie)
verhandelt werden kann. Was kann die Philosophie beitragen, um die
Funktionsweisen von Rassismus zu verstehen, um Rassismus zu
skandalisieren und ihn zu überwinden? Zum anderen soll Rassismus (in)
der Philosophiegeschichte und in der gegenwärtigen Philosophie in den
Blick genommen werden. Dabei gilt es auch zu untersuchen, welche
rassistisch begründeten Ausschlussmechanismen und For­men
institutionellen Rassismus in der Philosophie wirksam sind.
Schließlich möchten wir danach fragen, wie philosophische Forschung
und Lehre rassismuskritisch gestal­tet werden kann.

Der Fokus der Tagung soll auf dem deutschsprachigen Raum liegen, weil
wir der An­sicht sind, dass hier die philosophische Beschäftigung mit
Rassismus noch weitest­gehend aussteht.

Wir möchten Interessierte aus der Philosophie sowie aus verwandten
Disziplinen ein­laden, sich mit eigenen Beiträgen an der Konferenz zu
beteiligen. Folgende (und ähn­liche) Fragen können dabei adressiert
werden:

- Was ist eigentlich Rassismus und wie können wir seine
Funktionsweisen mit phi­losophischen Mitteln beschreiben?

- Wie kann man angemessen über „Rasse“ oder race im deutschsprachigen
Kontext sprechen?

- Wie lässt sich Rassismus in seinem Verhältnis zu anderen Formen der
Unter­drückung und Diskriminierung wie Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit ana­lysieren?

- Wie lässt sich die Intersektion von Rassismus mit Klasse und
Geschlecht philoso­phisch beschreiben?

- Wie lässt sich Rassismus kritisieren? Welche normativen Kategorien
stehen hierfür zur Verfügung?

- Was kann der Beitrag der US-amerikanisch geprägten Critical
Philosophy of Race für ein Verständnis von race und Rassismus in
Deutschland, Österreich und der Schweiz sein?

- Welche Rolle nahm die Philosophie in der Kolonialgeschichte und der
Rechtferti­gung kolonialer Praktiken ein?

- Welche konkreten Ausschluss- und Diskriminierungsformen bestimmen
die deutschsprachige akademische Philosophie? Welche Erfahrungen
lassen sich dazu in Anschlag bringen? Welche inhaltlichen
Konsequenzen haben diese Aus­schlüsse?

- Was würde eine rassismuskritische Philosophiegeschichte ausmachen?
Wie kann rassismuskritische philosophische Lehre aussehen? Wie können
alternative oder kritische Praktiken innerhalb von wissenschaftlichen
Institutionen zur Überwin­dung von Rassismus beitragen?


Beitragende aller Karrierestufen sind willkommen. Es wird keine
parallelen Panels zu fachspezifischen thematischen Einheiten geben.
Stattdessen streben wir ein diszip­linübergreifendes Gespräch im
Plenum an. Die Einreichung von Abstracts (ca. 400 Wörter), bitte mit
einer kurzen biographischen Notiz, ist bis zum 1. Juni 2021 über
philosophieundrassismus@posteo.de möglich. Wir bemühen uns um eine
Finanzie­rung der Reisekosten für alle Beitragenden sowie um
Kinderbetreuung.


Veranstalterinnen:
Franziska Dübgen (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Kristina Lepold (Humboldt-Universität zu Berlin)
Marina Martinez Mateo (Goethe-Universität Frankfurt)

Mehr Informationen finden Sie bald auch unter:
www.philosophieundrassismus.weebly.com